Bayrischer Whisky? Es war ein Liebhaberprojekt der Traditionsbrennerei Liebl, die bekannt ist für Bayrische Spezialitäten-Spiritiuosen wie Bärwurz und Blutwurst. Wir haben den Brennmeister hinter diesem erfolgreichen Projekt – Gerhard Liebl Jr. – zum Interview getroffen.
Gerhard Liebl Jr. ist nicht nur leidenschaftlicher Spirituosen-Genießer und Edelbrandsommelier, er darf darüberhinaus seine Leidenschaft in der Familien-Brennerei „Liebl“ im Bayrischen Wald kreativ ausleben. Seine Liebe zu Schottlands Nationalgetränk Whisky ist es somit zu verdanken, dass seit 2003 auch Whisky gebrannt werden.

Was ist das bayrische an und in Ihrem Whisky?
Der Bayerische Wald ist der Landschaft Schottlands sehr ähnlich: viele Berge und Hügel. Neben dem Land kommen auch die Leute mit einer gewissen Dickköpfigkeit und einem für viele nicht immer verständlichem Dialekt den Schotten recht nahe. Außerdem: Mit Gerstenmalz wird nicht nur Whisky gebrannt, sondern seit über tausend Jahren auch das bayerische Wasser des Lebens – Bier – gebraut.
Welche ist Ihre favorisierte Fasssorte und warum?
Ich mag Bourbon-Fässer wegen Ihrer wunderschönen Vanilletöne sowie Port- und Sherryfässer wegen ihrer einzigartigen Vielfalt an weinigen Aromen, wie Rosine, Schokolade und Trockenfrüchten.

Was würden Sie zu Ihrem Whisky servieren?
Besonders gerne empfehle ich unsere Whiskys zu kalten, rauchigen Speisen, wie Schwarzgeräuchertem und Käse, oder zu warmen Schokoladenküchlein mit flüssigem Kern.
Wie entstand die Ideezu diesem Produkt?
Aus persönlicher Leidenschaft zu Whisky sowie dem Drang, etwas Neues in dieser Art selbst zu destillieren. Als ich 2004 eine Statistik über Spirituosenkonsum analysierte, bemerkte ich, dass die Gattung der Whiskys über Jahre laufend Zuwächse erzielt hat. Durch diese Erkenntnisse beflügelt, gab es den Startschuss: Die Anschaffung einer neuen Verschlussbrennerei und die ersten Gehversuche mit dem für uns neuen Rohstoff Gerstenmalz.

Eine ehemalige Konservenfabrik in Bad Kötzting.
Wie lange haben Sie experimentiert?
Wir haben ein paar Wochen mit verschiedenen Malzsorten gearbeitet, bis schließlich das sogenannte „New Make“ – der frische Getreidebrand – unseren Vorstellungen entsprach.

Von wem haben SieIhr Handwerk gelernt?
Ich habe mir mein Wissen autodidaktisch angeeignet. Meine Triebfedern sind die Verbundenheit zu Natur, Zeit und Tradition sowie der Drang etwas ganz Besonderes erschaffen zu wollen.
Welcher ist momentan Ihr Lieblingswhisky nach dem eigenen?
Zurzeit genieße ich gerne schöne weiche Whiskys aus der Region Speyside, wie zum Beispiel „Glenburgie“. Ab und an darf es aber auch gerne mal ein rauchiger „Laphroaig“ sein.