Ich bevorzuge für meine Weinherstellung neben seinem heimischen Anbaugebiet in der Pfalz auch die europäischen Anbaugebiete in Italien, Frankreich, Spanien, sowie die Schweiz. Diese Gebiete sind sehr interessant für mich, weil ich die Weintrauben direkt vor Ort nach der Lese in mein Kühlfahrzeug laden kann, um diese danach in Hambach in meinem Weingut auszubauen.
In der Schweiz werden die Weine von mir vor Ort ausgebaut und wegen des deutschen Weingesetzes als Most importiert.
Die Idee dazu hatte ich, als meine Frau beruflich in der Schweiz war und wir zu einer gemeinsame Weinwanderung im Lavaux (ein Weinbaugebiet im Kanton Waadt in der Schweiz am nordöstlichen Ufer des Genfersees) eingeladen wurden. Die Weinberge liegen direkt über Montreux. Das Anbaugebiet hat mich dermaßen fasziniert, dass ich vor Ort den Winzer fragte, ob er von mir Gamay-Trauben verkaufen würde. Ich habe daraufhin Trauben gekauft und machte daraus meinen ersten Gamay, den man bei uns vor allem als „Beaujolais“ kennt.
Gamay an sich ist eine super interessante Traube. Sozusagen der kleine Bruder vom Spätburgunder (Pinot Noir) wächst im südlichen Burgund und wenn man diesen Wein mit den traditionellen Methoden herstellt, so wie ich es vorhabe, erhält man daraus wunderbar strukturierte Weine. Das Schöne an diesem Wein ist, dass man ihn zu jedem Gericht servieren kann. Er wird meist total unterschätzt.