Alpen­reben im Gleichmaß: Öster­reichs Wein kehrt zur Norma­lität zurück.

Karl-F. Lietz

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Nach dem mageren Jahr 2024: Ein fruch­tiger, leichter 2025er kündigt sich an

Ein Jahrgang im Rhythmus der Natur

Öster­reichs Weinbau kehrt zurück in geordnete Bahnen. Rund 2,5 Millionen Hekto­liter werden für die Ernte 2025 erwartet – ein Plus gegenüber den mageren 1,87 Millionen Hekto­litern von 2024 und leicht über dem Fünfjah­res­mittel von 2,32 Millionen. „Wir können heuer von einem Lesebeginn zum üblichen Zeitpunkt und von einer durch­schnitt­lichen Ernte­menge ausgehen“, erklärt Weinbau­prä­sident Johannes Schmu­cken­schlager und klingt dabei fast erleichtert.

Wetter­launen ohne Katastrophen

Die Jahres­zeiten spielten 2025 weitgehend im Takt: ein kühler Winter ohne lange Kälte­pe­rioden, wechsel­hafte Frühlings­monate, April­fröste vor dem Austrieb – glimpflich. Der Mai kühl, die Rebblüte begann zwei Wochen später als im Vorjahr, verlief jedoch zügig. Regen in Mai und Juni füllte die Böden mit ausrei­chend Wasser. Alles Hinweise auf einen „fruch­tigen, etwas leich­teren Jahrgang“, wie Schmu­cken­schlager ihn beschreibt.

Lese im Septem­berreigen

Die Lese des jungen Mosts und Sturms – Öster­reichs Pendant zum Feder­weißen – läuft im Burgenland bereits. Die Hauptlese startete um den 8. September, in Nieder­ös­ter­reich und Wien vereinzelt seit Anfang des Monats, in der Steiermark ab der zweiten Septem­ber­woche. Die Reben reifen im gewohnten Kalender, ein stilles Glück für Winzer, die 2024 unter der kleinsten Ernte seit Jahren litten.

Kleine Feinde im Weinberg

Ganz ohne Sorgen bleibt es nicht. Kirsch­essig­fliege und Ameri­ka­nische Rebzikade richten zunehmend Schaden an, letztere überträgt die gefürchtete Flave­s­cence Dorée, die goldgelbe Vergilbung der Reben. Besonders die Südost­stei­ermark und Teile des Südbur­gen­lands reagieren bereits mit gezielten Gegen­maß­nahmen.

So zeigt sich 2025 als Jahr der Balance: ein klassi­scher öster­rei­chi­scher Jahrgang, geformt von kühler Witterung und maßvoller Sonne – ein wohltu­ender Kontrast zu den Extremen, die Europas Weinberge zuletzt prägten.

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