Es muss nicht immer der Gardasee sein: Die unbekannten Wasser­sport-Perlen im Garda Trentino

Karl-F. Lietz

Lesedauer: 3 Minuten

Der Gardasee ist bekannt für sein leben­diges und vielsei­tiges Wasser – ob beim Segeln, Windsurfen oder Wingfoilen. Doch wer es etwas ruhiger mag oder Neues auspro­bieren möchte, findet im Hinterland des Garda Trentino noch echte Geheim­tipps. Glasklare Seen, einge­bettet in unberührte Natur, bieten nicht nur traum­hafte Kulissen, sondern auch überra­schend viele Möglich­keiten für Wasser­sport, Genuss – und nachhal­tiges Reisen.

 

Ledrosee: Kanu, SUP und Wakeboard im Biosphä­ren­re­servat

Der Ledrosee ist wohl einer der schönsten Orte der Region: Smaragdgrün, ruhig gelegen, mit angenehmen 24 °C im Sommer – perfekt für Stand-up-Paddling, Kanufahren, Schwimmen oder Wakeboarden. Als Teil eines UNESCO-Biosphä­ren­re­servats ist der See auch ökolo­gisch besonders wertvoll. Das Wasser ist so klar, dass man den Grund sehen kann, und dennoch ist der See sportlich aktiv: Regel­mäßig finden hier nationale und inter­na­tionale Kanuwett­be­werbe statt. Vom 26. bis 29. Juni 2025 wird er wieder zur Bühne für das OM Inter­na­tional Ledro Match Race – ein spannendes Segel­duell auf Italiens zweit­höchstem Regat­tarevier. Außerdem gehört der Ledrosee – ebenso wie der Terla­gosee – zu den wenigen Seen im Trentino, an denen Wakeboarden erlaubt ist.

Cavedi­nesee: Segelspaß im Tal der Seen

Nicht weit entfernt liegt der Cavedi­nesee, ein echtes Juwel im Valle dei Laghi. Die Ora, der regel­mäßige Südwind Garda Trentinos, macht den See besonders anfän­ger­freundlich für alle, die Segeln oder SUP auspro­bieren wollen. Umgeben von den beein­dru­ckenden Bergen des Monte Brento und Monte Casale sowie dem Natur­re­servat Marocche, bietet der Cavedi­nesee traum­hafte Bedin­gungen für alle, die Natur und Sport verbinden möchten.

Terla­gosee, Lamarsee und Tennosee: Ruhige Rückzugsorte mit Wow-Faktor

Wer den beson­deren Kick sucht, ist am Terla­gosee richtig. Hier wurde Trentinos erste Wakeboard-Anlage eröffnet – ein echtes Highlight mit Blick auf Monte Bondone und Paganella. Aber auch für ruhigere Aktivi­täten wie Paddeln oder Schwimmen ist der See ideal. Genauso wie der benach­barte Lamarsee, der mitten im Grünen liegt, und der fotogene Tenno-See mit seinem fast unwirklich türkis­far­benen Wasser. Alle drei wurden 2025 mit der Blauen Flagge für ihre heraus­ra­gende Wasser­qua­lität ausge­zeichnet.

Gardasee: Regatta-Hotspot und Bühne der Foil-Elite

Natürlich bleibt der Gardasee selbst weiterhin ein Zentrum für Wasser­sport und Schau­platz großer Events. Hier trifft sich die inter­na­tionale Segel- und Foil-Elite – mit über 250 Wettkampf­tagen und mehr als 75 Regatten pro Jahr. Heraus­ragend ist das Lake Garda Meeting Optimist mit über 1000 Teilnehmern aus mehr als 30 Nationen – ein Guinness-Weltrekord. Auch die One Hour Classic setzt vermehrt auf Foiling: 21.–22. Juni für Foil, gefolgt vom One Hour Wing Foil am 30.–31. August. Ein weiteres Highlight 2025 sind die Italie­ni­schen Jugend­meis­ter­schaften der Einhand­klassen (2.–7. September), organi­siert von vier Segel­clubs der Region – mit über 1000 jungen Talenten in Boots­klassen wie Optimist, ILCA, Techno293, iQFOil oder Waszp.
Ganz neu eröffnet 2025 zudem die Garda Trentino Sailing Academy unter der Leitung von Olympia­sieger Ruggero Tita – Luna-Rossa-Steuermann und Teammit­glied von Red Bull Italy Sail GP. Hier werden Kinder und Jugend­liche in modernen Diszi­plinen wie Foil, Wing und Switch trainiert und profes­sionell gefördert. Garda Trentino ist längst auch als Talent­schmiede bekannt – inter­na­tionale Spitzensportler:innen wie Nicolò Renna (iQFoil-Weltmeister), Bruno Martini (IFCA Slalom-Weltmeister) oder Chiara Benini Floriani (Olympia-Finalistin) stammen von hier.

Vorbildlich nachhaltig: Von Elektro­schlauchboot bis Seabin-Projekt

Was Garda Trentino besonders macht, ist der ganzheit­liche Blick auf Natur und Umwelt. Die Region setzt seit Jahren auf nachhaltige Lösungen: Das weltweit erste komplett elektrisch betriebene Regat­tafeld ist nur ein Beispiel. Elektrische Begleit­boote, Bojen und fünf Schlauch­boote der VSR-Zer0-Reihe ersetzen Benzin­mo­toren, Mikro­plastik-Filter in Suzuki-Außen­bordern helfen, das Wasser sauber zu halten. In Koope­ration mit der Univer­sität Trient und dem Liceo Maffei kommen Seabin-Sammel­systeme zum Einsatz, um Mikro­plastik direkt aus dem Wasser zu entfernen. Spezia­li­sierte Taucher besei­tigen invasive Arten und schützen damit die heimische Unter­was­ser­flora. Und mit Aktionen wie den Clean Up Days oder der Sensi­bi­li­sie­rungs­kam­pagne „Der See beginnt hier“ engagiert sich die Region aktiv für gelebten Umwelt­schutz.

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