WORAN ERKENNE ICH GUTEN KAFFEE?

Karl-F. Lietz

Lesedauer: 4 Minuten


Die wichtigsten Merkmale von Spezialitätenkaffee – eine Orien­tie­rungs­hilfe

In den letzten Jahren haben sich viele kleine Spezia­li­tä­ten­rös­te­reien in Deutschland etabliert. Doch diese Vielfalt erschwert auch die Wahl: Woran erkennt man denn wirklich guten Kaffee? Die Qualität eines Spezia­li­tä­ten­kaffees ist nämlich selbst für Kenner nicht immer offen­sichtlich. Aber es gibt ein paar Merkmale, die Orien­tie­rungs­hilfe bieten und helfen, quali­tativ hochwer­tigen Kaffee zu erkennen. Folgende Tipps geben dafür die Röstmeister der Murnauer Kaffee­rös­terei. Woran erkennt man einen guten Spezia­li­tä­ten­kaffe:

Entscheidung für Arabica­bohnen

Bei Kennern gelten Arabica­bohnen als quali­tativ hochwer­tiger, weil die etwas kleineren Bohnen im Geschmack aroma­ti­scher und vollmun­diger sind als die Robusta-Bohnen. Durch ihren zusätzlich niedrigen Säure- und koffe­in­gehalt ist Arabica-Kaffee außerdem angenehmer.

Preis und Direct Trade

Der Preis, den Kunden für Kaffee zahlen, sichert die Existenz vieler Menschen, die mit ihrer täglichen Arbeit für den hiesigen Genuss sorgen. Wer gute Qualität und soziale Verant­wortung nachhaltig fördern will, achtet beim Kaffeekauf auf Trans­parenz. Gute Röste­reien achten auf das livin income der Hersteller. Denn der Anbau hochwer­tiger Kaffees ist langwierig. Die Ernte per Hand kostet Zeit und Kraft und der Verzicht auf chemische Dünge­mittel erfordert besondere Sorgfalt. Spezia­li­tä­ten­rös­te­reien können mit einem Direct-Trade-Konzept und einem gerechten Preis die Situation der Bauern vor Ort essen­ziell unter­stützen.

Ausge­suchter Rohkaffee

Guter Kaffee-Geschmack ist das Ergebnis eines langen Prozesses: Vom gesunden Setzling, nachhal­tigem Anbau und Ernte über den Export zur schonenden Röstung bis zur finalen Zubereitung. Vor der Röstung liegt es in der Hand der Röstmeister, welche Kaffee­bohnen in den Tassen landen. Am wichtigsten sind eine gleich­mäßige Form und Größe, denn das bedeutet, dass sie bei der Pflückung den gleichen Reifegrad hatten und somit auch gleich­mäßig geröstet werden können. Dann folgen erste Prober­ös­tungen und umfang­reiche Verkos­tungen der Testmuster. Erst wenn die Röstmeister der Murnauer Kaffee­rös­terei wirklich hervor­ste­chende Rohbohnen vor sich haben, wird der Kauf getätigt.

Persön­licher Herkunfts­nachweis

Spezia­li­tä­ten­rös­te­reien wissen, woher ihr Kaffee kommt, nicht nur aus welchem Land, sondern von wem. Sie kennen ihre Handels­partner und ihre Kaffee­bauern persönlich. Außerdem infor­mieren sie sich über deren Anbau­me­thoden, die Prozess­ab­läufe auf den Farmen. Welche Sorten und Varie­täten gepflanzt werden und wie hier die Qualität gesichert wird, sind Fragen, die neben dem Anbau, der Nachhal­tigkeit und der Ressour­cen­schonung eine große Rolle spielen. So stellen Spezia­li­tä­ten­röster sicher, dass nur beste Qualität in den hausei­genen Trommel­röstern landet, denn all diese Faktoren beein­flussen maßgeblich das Geschmacks­profil eines Kaffees. Darum ist Trans­parenz im Direct-Trade das A und O.

Indivi­du­elles Röstprofil

Jede Kaffee­sorte erhält ein indivi­du­elles Röstprofil – so lässt sich das volle Potenzial der Bohnen ausschöpfen. Da die Rohbohnen aus allen Äquator­re­gionen der Welt kommen, haben sie abhängig von Sorte, Anbau, Klima und vielen weiteren Faktoren ganz

unter­schied­liche Eigen­schaften. Außer­dem­schmeckt auch jede Ernte anders. Deshalb entwerfen die Röstmeister der Klein­rös­te­reien für jede Sorte ein indivi­du­elles Röstprofil bezüglich der Röstdauer, ‑tempe­ratur und ‑bewegung.Darauf aufbauend können die Spezia­li­tä­ten­rös­te­reien ihren Kunden auch umfang­reiche Infor­ma­tionen zu ihren Kaffees wie Röstdatum, Geschmacks-Profil und Zuberei­tungs­emp­feh­lungen geben.

Aroma­ti­scher Geruch

Wirklich frischen Kaffee erkennt man an seinem aroma­ti­schen Geruch. Während die Rohbohnen einen leicht grasigen Duft haben, riechen die gerös­teten Bohnen je nach Sorte und Varietät unter­schiedlich, jedoch immer intensiv. Sie haben Noten von Karamell, Kaffee­blüte, Honig oder sogar frischem Brot. Damit diese Aromen erhalten bleiben, sollte der Kaffee idealer­weise erst 15 Minuten vor dem Zubereiten frisch gemahlen werden. Das frisch gemahlene Pulver duftet nochmals deutlich aroma­ti­scher und schon mit den fruch­tigen oder schoko­la­digen Anklängen des jewei­ligen Bouquets.

Unver­gleich­licher Geschmack

Ist der Kaffee richtig zubereitet, zieht sein Duft durch den Raum und sorgt für Wohlgefühl. Perfekte Bouquets zeichnen sich durch intensive Aromen­vielfalt aus. Das heißt, es finden sich klar unter­scheidbare Geschmäcker. Die dominanten Aromen sind fruchtig, schoko­ladig-nussig oder blumig. Daneben halten sich Frucht­säure und Süße deal die Waage und unter­malen den Geschmacks­ein­druck. Das Aromarad und die Verkos­tungs­ta­belle der Murnauer Kaffee­rös­terei können helfen, einen Kaffee bis ins kleinste Detail zu erkunden und bis zum letzten Schluck zu genießen.

Absolute Frische

Die Quint­essenz guten Kaffees ist seine Frische. Nach der Röstung sollte der Kaffee zeitnah verbraucht werden. Idealer­weise wird er licht­ge­schützt, trocken und in ganzer Bohne gelagert. Die Murnauer Kaffee­rös­terei röstet daher in kleinen Chargen und garan­tiert mit ihrem Frische- Service im Abo einen exklu­siven Genuss.

Eine große Auswahl an Spezia­li­tä­ten­kaffees bietet beispielseise die Murnauer Kaffee­rös­terei in ihrem Online-Shop unter: www.murnauer-kaffeeroesterei.de

Top 10 Kaffee-Mythen – und die Fakten:

1. Kaffee ist ungesund

Falsch. In Maßen genossen, wirkt Kaffee positiv:
• liefert Antioxi­dantien
• steigert Konzen­tration und Wachsamkeit
• senkt das Risiko für Alzheimer und Parkinson
Empfehlung: maximal vier Tassen täglich – abhängig von der indivi­du­ellen Verträg­lichkeit.

2. Kaffee macht süchtig

Stimmt nicht. Koffein kann eine Gewöhnung erzeugen, aber keine Abhän­gigkeit:
• kurzfristige Entzugs­er­schei­nungen wie Kopfschmerzen oder Müdigkeit
• laut WHO kein klassi­sches Sucht­mittel

3. Kaffee entzieht dem Körper Wasser

Falsch. Kaffee zählt zur täglichen Flüssig­keits­bilanz:
• harntreibend, aber kein Dehydra­ti­ons­risiko
• als Durst­lö­scher ungeeignet

4. Kaffee verfärbt die Zähne

Richtig. Tannine im Kaffee hinter­lassen Farbstoffe:
• regel­mä­ßiges Zähne­putzen hilft
• profes­sio­nelle Zahnrei­nigung entfernt Ablage­rungen

5. Kaffee macht schneller nüchtern

Mythos. Koffein sorgt für Wachheit, aber:
• beein­flusst nicht den Alkohol­abbau
• Koordi­nation und Reaktion bleiben gestört

6. Kaffee am Abend stört den Schlaf

Richtig. Koffein wirkt lange:
• hemmt Melato­nin­pro­duktion
• Halbwertszeit: 4–6 Stunden
• wer abends Kaffee trinkt, schläft später ein

7. Matcha ist besser als Kaffee

Kommt drauf an:
• Kaffee: ca. 95 mg Koffein pro Tasse
• Matcha: 40–90 mg, gleich­mä­ßiger Effekt
• Wahl hängt von Wirkung und Geschmacks­vor­liebe ab

8. Entkof­fe­inierter Kaffee ist koffe­infrei

Falsch. Auch entkof­fe­inierter Kaffee enthält Restmengen:
• nicht geeignet für absolute Koffe­in­ver­meider
• Alter­na­tiven: Getreide- oder Zicho­ri­en­kaffee

9. Espresso enthält mehr Koffein als Kaffee

Jein:
• pro Milli­liter mehr Koffein
• pro Tasse weniger Koffein (Espresso: 63 mg, Kaffee: 95 mg)

10. Kaffee wird immer teurer

Stimmt. Gründe:
• Ernte­aus­fälle durch Wetter­ex­treme und Klima­wandel
• steigende Produk­ti­ons­kosten
• 2024: +70 % beim Rohkaf­fee­preis
• 2025: weiterer Anstieg erwartet

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