Die wichtigsten Merkmale von Spezialitätenkaffee – eine Orientierungshilfe
In den letzten Jahren haben sich viele kleine Spezialitätenröstereien in Deutschland etabliert. Doch diese Vielfalt erschwert auch die Wahl: Woran erkennt man denn wirklich guten Kaffee? Die Qualität eines Spezialitätenkaffees ist nämlich selbst für Kenner nicht immer offensichtlich. Aber es gibt ein paar Merkmale, die Orientierungshilfe bieten und helfen, qualitativ hochwertigen Kaffee zu erkennen. Folgende Tipps geben dafür die Röstmeister der Murnauer Kaffeerösterei. Woran erkennt man einen guten Spezialitätenkaffe:
Entscheidung für Arabicabohnen
Bei Kennern gelten Arabicabohnen als qualitativ hochwertiger, weil die etwas kleineren Bohnen im Geschmack aromatischer und vollmundiger sind als die Robusta-Bohnen. Durch ihren zusätzlich niedrigen Säure- und koffeingehalt ist Arabica-Kaffee außerdem angenehmer.
Preis und Direct Trade
Der Preis, den Kunden für Kaffee zahlen, sichert die Existenz vieler Menschen, die mit ihrer täglichen Arbeit für den hiesigen Genuss sorgen. Wer gute Qualität und soziale Verantwortung nachhaltig fördern will, achtet beim Kaffeekauf auf Transparenz. Gute Röstereien achten auf das livin income der Hersteller. Denn der Anbau hochwertiger Kaffees ist langwierig. Die Ernte per Hand kostet Zeit und Kraft und der Verzicht auf chemische Düngemittel erfordert besondere Sorgfalt. Spezialitätenröstereien können mit einem Direct-Trade-Konzept und einem gerechten Preis die Situation der Bauern vor Ort essenziell unterstützen.
Ausgesuchter Rohkaffee
Guter Kaffee-Geschmack ist das Ergebnis eines langen Prozesses: Vom gesunden Setzling, nachhaltigem Anbau und Ernte über den Export zur schonenden Röstung bis zur finalen Zubereitung. Vor der Röstung liegt es in der Hand der Röstmeister, welche Kaffeebohnen in den Tassen landen. Am wichtigsten sind eine gleichmäßige Form und Größe, denn das bedeutet, dass sie bei der Pflückung den gleichen Reifegrad hatten und somit auch gleichmäßig geröstet werden können. Dann folgen erste Proberöstungen und umfangreiche Verkostungen der Testmuster. Erst wenn die Röstmeister der Murnauer Kaffeerösterei wirklich hervorstechende Rohbohnen vor sich haben, wird der Kauf getätigt.
Persönlicher Herkunftsnachweis
Spezialitätenröstereien wissen, woher ihr Kaffee kommt, nicht nur aus welchem Land, sondern von wem. Sie kennen ihre Handelspartner und ihre Kaffeebauern persönlich. Außerdem informieren sie sich über deren Anbaumethoden, die Prozessabläufe auf den Farmen. Welche Sorten und Varietäten gepflanzt werden und wie hier die Qualität gesichert wird, sind Fragen, die neben dem Anbau, der Nachhaltigkeit und der Ressourcenschonung eine große Rolle spielen. So stellen Spezialitätenröster sicher, dass nur beste Qualität in den hauseigenen Trommelröstern landet, denn all diese Faktoren beeinflussen maßgeblich das Geschmacksprofil eines Kaffees. Darum ist Transparenz im Direct-Trade das A und O.
Individuelles Röstprofil
Jede Kaffeesorte erhält ein individuelles Röstprofil – so lässt sich das volle Potenzial der Bohnen ausschöpfen. Da die Rohbohnen aus allen Äquatorregionen der Welt kommen, haben sie abhängig von Sorte, Anbau, Klima und vielen weiteren Faktoren ganz
unterschiedliche Eigenschaften. Außerdemschmeckt auch jede Ernte anders. Deshalb entwerfen die Röstmeister der Kleinröstereien für jede Sorte ein individuelles Röstprofil bezüglich der Röstdauer, ‑temperatur und ‑bewegung.Darauf aufbauend können die Spezialitätenröstereien ihren Kunden auch umfangreiche Informationen zu ihren Kaffees wie Röstdatum, Geschmacks-Profil und Zubereitungsempfehlungen geben.
Aromatischer Geruch
Wirklich frischen Kaffee erkennt man an seinem aromatischen Geruch. Während die Rohbohnen einen leicht grasigen Duft haben, riechen die gerösteten Bohnen je nach Sorte und Varietät unterschiedlich, jedoch immer intensiv. Sie haben Noten von Karamell, Kaffeeblüte, Honig oder sogar frischem Brot. Damit diese Aromen erhalten bleiben, sollte der Kaffee idealerweise erst 15 Minuten vor dem Zubereiten frisch gemahlen werden. Das frisch gemahlene Pulver duftet nochmals deutlich aromatischer und schon mit den fruchtigen oder schokoladigen Anklängen des jeweiligen Bouquets.
Unvergleichlicher Geschmack
Ist der Kaffee richtig zubereitet, zieht sein Duft durch den Raum und sorgt für Wohlgefühl. Perfekte Bouquets zeichnen sich durch intensive Aromenvielfalt aus. Das heißt, es finden sich klar unterscheidbare Geschmäcker. Die dominanten Aromen sind fruchtig, schokoladig-nussig oder blumig. Daneben halten sich Fruchtsäure und Süße deal die Waage und untermalen den Geschmackseindruck. Das Aromarad und die Verkostungstabelle der Murnauer Kaffeerösterei können helfen, einen Kaffee bis ins kleinste Detail zu erkunden und bis zum letzten Schluck zu genießen.
Absolute Frische
Die Quintessenz guten Kaffees ist seine Frische. Nach der Röstung sollte der Kaffee zeitnah verbraucht werden. Idealerweise wird er lichtgeschützt, trocken und in ganzer Bohne gelagert. Die Murnauer Kaffeerösterei röstet daher in kleinen Chargen und garantiert mit ihrem Frische- Service im Abo einen exklusiven Genuss.
Eine große Auswahl an Spezialitätenkaffees bietet beispielseise die Murnauer Kaffeerösterei in ihrem Online-Shop unter: www.murnauer-kaffeeroesterei.de
Top 10 Kaffee-Mythen – und die Fakten:
1. Kaffee ist ungesund
Falsch. In Maßen genossen, wirkt Kaffee positiv:
• liefert Antioxidantien
• steigert Konzentration und Wachsamkeit
• senkt das Risiko für Alzheimer und Parkinson
Empfehlung: maximal vier Tassen täglich – abhängig von der individuellen Verträglichkeit.
2. Kaffee macht süchtig
Stimmt nicht. Koffein kann eine Gewöhnung erzeugen, aber keine Abhängigkeit:
• kurzfristige Entzugserscheinungen wie Kopfschmerzen oder Müdigkeit
• laut WHO kein klassisches Suchtmittel
3. Kaffee entzieht dem Körper Wasser
Falsch. Kaffee zählt zur täglichen Flüssigkeitsbilanz:
• harntreibend, aber kein Dehydrationsrisiko
• als Durstlöscher ungeeignet
4. Kaffee verfärbt die Zähne
Richtig. Tannine im Kaffee hinterlassen Farbstoffe:
• regelmäßiges Zähneputzen hilft
• professionelle Zahnreinigung entfernt Ablagerungen
5. Kaffee macht schneller nüchtern
Mythos. Koffein sorgt für Wachheit, aber:
• beeinflusst nicht den Alkoholabbau
• Koordination und Reaktion bleiben gestört
6. Kaffee am Abend stört den Schlaf
Richtig. Koffein wirkt lange:
• hemmt Melatoninproduktion
• Halbwertszeit: 4–6 Stunden
• wer abends Kaffee trinkt, schläft später ein
7. Matcha ist besser als Kaffee
Kommt drauf an:
• Kaffee: ca. 95 mg Koffein pro Tasse
• Matcha: 40–90 mg, gleichmäßiger Effekt
• Wahl hängt von Wirkung und Geschmacksvorliebe ab
8. Entkoffeinierter Kaffee ist koffeinfrei
Falsch. Auch entkoffeinierter Kaffee enthält Restmengen:
• nicht geeignet für absolute Koffeinvermeider
• Alternativen: Getreide- oder Zichorienkaffee
9. Espresso enthält mehr Koffein als Kaffee
Jein:
• pro Milliliter mehr Koffein
• pro Tasse weniger Koffein (Espresso: 63 mg, Kaffee: 95 mg)
10. Kaffee wird immer teurer
Stimmt. Gründe:
• Ernteausfälle durch Wetterextreme und Klimawandel
• steigende Produktionskosten
• 2024: +70 % beim Rohkaffeepreis
• 2025: weiterer Anstieg erwartet