Beim Bier geht es nicht nur um Gerste. Die meisten von uns denken, dass es so ist. Denn oft ist Gerste die HauptÂzutat. Es gibt jedoch Ausnahmen: WeizenÂbiere enthalten neben Gerste Weizen und vielleicht sogar Zucker (und sind immer noch ein Bier nach deutschem ReinheitsÂgebot). Und viele gängige Biere haben Zusätze wie Mais oder Reis, wie die SorghÂumÂbiere aus Afrika oder die Reisbiere aus Asien.
Die Reisbiere aus Japan sind es, auf die ich mich konzenÂtrieren möchte. ier im Westen als Sake bekannt, sind es Biere, die nicht nur mit Zugabe von Bierhefe, sondern auch mit Koji, einem SchimÂmelpilz (AsperÂgillus oryzae), hergeÂstellt wird. Der Schimmel macht das, was die Enzyme in Gerste beim Maischen tun – sie spalten Stärke in Zucker. Dieser wird dann von der Hefe vergoren.
Ein ausgeÂzeichÂnetes Restaurant, in dem man nicht nur wunderbar essen, sondern auch Sake bestellen kann ist das Zipang in Hamburg. Chefkoch Toshiharu Minami bereitet mit hoher Kompetenz stets frische Speisen zu, die die Tugenden des Sakes in einer eleganten und entspannten Umgebung zur Geltung bringen. Es ist eine tradiÂtioÂnelle japanische Küche mit einem „Fusion-Touch“. Der Michelin schreibt: „Das minimaÂlisÂtische Interieur von Zipang zeichnet sich durch klare Linien, gedeckte Farben und einen eleganten SilberÂglanz aus. Dies passt perfekt zu dem Mix aus tradiÂtioÂnellen und modernen japaniÂschen Kochstilen von Küchenchef Toshiharu Minami. Das Restaurant ist bei japaniÂschen Gästen sehr beliebt – immer ein gutes Zeichen.“ Es gibt eine große, auch immer wechselnde, Auswahl an wunderÂbaren Sakes. Ich stehe am Anfang meiner Sake-Reise. Von der Vielfalt und den MöglichÂkeiten zu träumen und zu wissen, dass ich im Moment zu Hause bin, macht die Sehnsucht nach dem Ausgehen noch größer. Dank gut sortierter japaniÂscher SuperÂmärkte, wie Japan-Feinkost in Hamburg (www.japan-feinkost.de), kann ich von meiner Terrasse aus in das Land der aufgeÂhenden Sonne reisen.
Tipps
Online gibt es eine Fülle von InforÂmaÂtionen. Eine der besseren Quellen um Sake zu beziehen ist Ueno Gourmet (de.japan-gourmet.com). Außerdem gibt es dort BeschreiÂbungen der BraueÂreien, eine ErläuÂterung der KlassiÂfiÂzieÂrungen von Sake und sehr interesante InforÂmaÂtionen über Herstellung sowie Zutaten. Wer Netflix hat, kann sich mit einer DokumenÂtation „Die Geburt des Sake“ auf die Braureise begeben.
Wer auf Mangas stehst, sollte sich „Oishinbo“ ansehen: „Sake, Band 2“ von Tetsu Kariya und Akira Hanasaki.
Cheers!
Zwei EmpfehÂlungen besonÂderer japaniÂscher Sake
SAKE – Elixier der japaniÂschen Seele
Ein Buch von Yoshiko Ueno-Müller
„Sake ist das Höchste, was aus Reis werden kann.“ Im Winter geboren, zur KirschÂblüte frisch genossen, den Göttern geweiht: seit JahrhunÂderten repräÂsenÂtiert Sake einen wichtigen Part japaniÂscher GenussÂkultur. Auch der Westen entdeckt allmählich den Reiz des fernöstÂlichen TradiÂtions-Elixiers. Seiner Geschichte und Produktion, seinen EigenÂschaften und seinem VarianÂtenÂreichtum widmet sich dieses Buch. Die Autorin ist der erste weibliche Master of Sake Tasting überhaupt. Ausführlich erklärt ihr reich bebilÂdertes Werk die handwerkÂliche Herstellung von Sake, stellt ausgeÂwählte Premium-Sake und Sake-Macher vor. Zudem zeigt es auf, dass Sake nicht nur fester Bestandteil der modernen Kaseiki-Haute Cuisine des japanische SterneÂkochs Yoshizumi Nagaya in Düsseldorf ist, sondern auch bestens mit der europäiÂschen SpitzenÂküche von Juan Amador, Christian Bau, Volker Drkosch, Sven Elverfeld, Nils Henkel, Alan Ogden und Tim Raue harmoÂniÂsiert. Sommelier-Weltmeister Markus Del Monego und eine Reihe seiner Kollegen beweisen mit ihren VerkosÂtungs-KommenÂtaren, dass Sake als facetÂtenÂreicher kulinaÂriÂscher Partner den heimiÂschen Gewächsen ebenbürtig und somit ein unverÂzichtÂbarer Bestandteil der weltweiten Weinkultur ist.